Sportverletzungen meistern

Ein Bericht von mir – einer (leider) Dauerpatientin

Es kann eine Laufverletzung, ein Unfall, oder eine schlecht verheilte Verletzung sein. Für einen Sportler:in ist jede Art der Pause unerträglich und eine innerliche Zerreissprobe. Aber was tun wenn es doch passiert?

Ich selbst durchlebte nebst Leistenbruch, zweifacher Schulteroperation, Enddarm-OP und Plantar Fasciitis ein endloses Resumeé an Sportverletzungen. Es ist super nervig, wirft einen aus der Bahn und unterbricht einen angestrebten Trainingsplan. Jedoch habe ich aus eigener Erfahrung gelernt das man, wenn man sich verletzt (egal welchen Umfangs) sollte man sofort Pausieren und auf keinen Fall in den Schmerz trainieren. Auch wenn es einem extrem schwer fallen möge und es zeitlich so gar nicht passt.
Jedoch muss sich der Körper regenerieren und erholen. Und wenn die Zimperlein nicht weggehen mögen, sollte man sich nicht selbst kurieren sondern hier bitte immer einen Arzt aufsuchen und sich an dessen verordneten Therapieanleitungen halten.

Downhill MTB-Crash © Sonja Escher  

Doch was tun wenn man verletzt ist?

Nebst erholen, kleine Übungen machen und zum Physiotherapeuten gehen habe ich mich vor allem auf die Zeit nach der Verletzung konzentriert. Natürlich ist es manchmal mehr Quälerei Videos oder Literatur zum geliebten Sport zu konsumieren als diesen selbst auszuüben. Jedoch gibt´s auch immer eine Zeit nach der Verletzung. An diese Zeit habe ich mich sehr geklammert. Man kann ja schließlich nicht den ganzen Tag jammern und in Selbstmitleid versinken. Auch kann man diese Zeit als Chance sehen und nutzen um über das eigene Training nachzudenken. Dieses zu überdenken und neue Ansätze schaffen. Wie plane ich meinen Wiedereinstieg? Wie und wie viel ist angemessen und wie steigere ich mich? Was will ich danach erreichen? Und auch: Mute ich mir am Anfang vielleicht zuviel zu? War mein Training vielleicht der Grund meiner Verletzung? Was kann ich ändern damit dies nicht mehr passiert?

Ich persönlich habe mich während meiner Verletzungsphase mit Traingingsplänen beschäftigt, viele Bücher gelesen, Trail Running Videos geschaut und geträumt wieder in den Bergen Laufen zu gehen, und an Lauf-Events teilzunehmen. Auch habe ich viele Erfahrungsbericht von Profi-Sportlern gelesen, die ebenfalls (mindestens) einmal in Ihrem Leben verletzt waren, und wie diese damit umgegangen sind. Dies hat mir sehr geholfen um wieder auf die Beine zu kommen. Hier kann man sich wertvolle Tipps abschauen und ggfls. auf sich selbst umsetzen.

Bei einigen Verletzungen kann es zu langwierigen und irreparablen Störungen kommen. Bei mir ist der rechte Arm nicht mehr zu 100% belastbar und noch etwas in der Bewegung eingeschränkt. Auch habe ich durch meine Enddarm-Operation eine Funktionsstörung dieser und glaubt mir hier war ich schon oft der Verzweiflugn und den Tränen nahe. Mir stellte sich immer wieder die Frage: Wie kann ich ohne große Schmerzen oder Herausforderungen meinen Sport noch ausüben?

Man darf Jammern und sich auch selbst bemitleiden. Jedoch nicht als Dauerzustand! Frust gehört dazu und sollte auch nicht unterdrückt werden. Jedoch habe ich immer angefangen nach Lösungen zu suchen die meinen Sport funktionieren lassen. Vielleicht nicht unbedingt in dem Ausmaß wie vorher – but I´m not complaining!

Auch mit regenerierenden Arm auf den Wank – © Sonja Escher

Still sitzen kann man als Sportler kaum, deshalb helfen auch Secundärsportarten den Bewegungsdrang zu stillen (natürlich immer mit der Rücksprache eines Arztes). Wenn man nicht Laufen kann, dann geht man eben nur Spazieren. Oder geht zum Schwimmen, dieser Sport gilt als der Sanfteste? Ich denke Hauptsache der Sport-Motor läuft, und mit was ist dann auch schon egal!

Und ganz wichtig: Stresst Euch nicht! Gebt Eurem Körper die Zeit sich selbst zu regenerieren. Und seid nicht allzu Streng mit Euch wenn mal etwas nicht auf Anhieb funktioniert! Als Hobby-Sportler hat man schließlich nicht den Sponsoren Druck eines Profis und kann die Sache entspannter angehen. Auch möchte man ja vermeiden, gleich wieder verletzt zu sein, nur weil man zu früh wieder angefangen hat und der Umfang der Einheit zu gross war.

In diesem Sinne – Bleit´s gesund!