*It´s my birthday and i walk if i want to… oder so ähnlich. Manch einer mag seinen Geburtstag bei den sommerlichen Temperaturen (25-30°) eher im Biergarten verbringen, oder Abends im Club. Ich jedoch machte etwas völlig beklopptes! Mit meinem Marschpartner Martin ging ich die ersten 50 km der Strecke vom letzten Marsch ab. Another Trainings Marsch!
Bisher trainierten Martin und ich getrennt voneinander. Durch diesen gemeinsamen Test-Gang erhofften wir unseren Geh-Rhythmus, sowie die Pace und auch Dehnpausen sowie unser Material untereinander abstimmen zu können. Die GPX- Daten der Strecke waren schnell gefunden und auf´s Handy und die Uhr gespielt. Jetzt mussten nur noch die Sachen gepackt, die Schuhe geschnürt und los gegangen werden. Startpunkt war am frühen Morgen der Biergarten Menterschwaige in Grünwald. Endziel sollte die Bäckerei Eberl in Bichl sein, damit ich an diesem Geburtstag noch an meine Portion Torte und Spezi kommen konnte.
Da sich die Anfangs-Strecke von 2017 auf meinem Hometrail, den Isartrails befand, war dies Geh-Technisch eher ein Heimspiel für mich. Hier kenne ich fast jeden Grashalm persönlich und weiß wohin man sich bewegen muss um nicht in die falsche Richtung zu gehen. 2018 wird sich die Strecke womöglich nicht mehr durch das Dickicht der Bäume und Sträucher der Isar schlängeln, da es doch zu viele geworden Teilnehmer sind.

Uns hat es jedoch richtig viel Spaß gemacht, über kleine Isar-Rinnsale zu Hüpfen und sich durch die schlangenartig windenden Wege des Isar Ufers bishin zum Gastaus zur Mühle aka der Floßrutsche, zu bewegen. Um diese Uhrzeit war es fast menschenleer und wir konnten beide die Ruhe genießen.

Vom Gasthaus zur Mühle gingen wir durch das Wehr auf dem Damm entlang des Isarkanals immer gerade aus in Richtung Ickinger Wehr. Eigentlich war es fast die gleiche Streck wie bei meinen letzten 50 km, nur diesmal ohne lästigen Rückweg und ohne Menschen die uns begegneten. War wohl doch etwas zu früh. Aber man konnte schon jetzt erahnen das es ein warmer April Tag wurde, denn die Sonne brannte richtig heiß herunter.
Am Ickinger Wehr angekommen führte uns die Strecke nur noch auf langweiligen Forstwegen, die nicht zu Enden schienen, entlang es Loisach-Isar-Kanals.


Trotz eintöniger Landschaft gingen Martin und mir der Gesprächsstoff nie aus, und zu Lachen hatten wir auch immer was. Also Langweilig würde uns auf 100 km wohl so schnell nicht werden.

Als wir Wadram durchquerten kamen wir plötzlich auf eine Freifläche und sahen zum ersten Mal die Berge auf unserer Wanderung. Hier wurde uns so richtig bewusst was wir da eigentlich vor hatten! Wir gehen Richtung Berge, nein in die Berge hinein nach Mittenwald. Puh! Das sind 100 km! Das ist eine Menge zu Gehen!

Allerdings endete unsere Freude schnell. Denn der Weg schlängelte sich auf Asphalt Wegen entlang einer stark befahrenen Straße. So durchquerten wir nun Achmühle, Eurasburg, Lengenwies, Beuerberg. Diese Straße schien endlos! Wir entschieden uns auch schnell, die Strecke zu verkürzen um die 50 km gen Bichl nicht noch mehr auszuweiten. Die gleißende Hitze die sich schon die ganze Woche breit machte, erreicht nun fast 27 Grad und meine Füße schwollen so an das ich mir am Fußballen eine Münz-große Blase lief. Mit einem Blasenpflaster konnte ich zum Glück weitergehen, jedoch spürte ich bei jedem Auftreten Schmerzen. Aber es half alles nix, jetzt hieß es Zähne zusammen beißen und durch! Martin ging es Fuß-Technisch besser wie mir, seine Wahl mit Laufschuhen zu gehen hatte sich auch bei den Temperaturen bezahlt gemacht. Ich muss zum eigentlichen Marsch nochmals meine Schuhwahl überdenken, vielleicht auch Laufschuhe anziehen?
Ein weiterer Schuhtest muss gemacht werden, soviel ist sicher!

Wir dehnten uns auch regelmäßig, denn bei solch einer Distanz und bei schnellem Geh-Tempo versteift man sehr, ähnlich wie bei Long runs oder Marathon Läufen (hat der ein oder andere bestimmt schon mal erlebt). Deshalb legten wir regelmäßig Dehnpausen ein. Auch aßen und tranken wir ebenso fleißig unsere Energie-Riegel und Iso-Energie-Drinks um dem Kaloriendefizit zu entgehen. Denn ob ihr´s glaubt oder nicht, Gehen kann verdammt anstrengend sein, da verbraucht Man(n) gern seine 3200 kcal. Was unsere Pace pro Kilometer betraf so schwankten wir immer zwischen 9-10 Minuten, was schon ordentlich flott war. Beim eigentlichen Marsch, wollen wir dies auf die 100 km beibehalten, ob wir das schaffen können steht noch in den Sternen.

Mit jedem Schritt mehr wurde meine Lust auf eine kühle Spezi und ein leckeres Stück Torte immer größer. Das einzige Manko des ganze Marsches war, obwohl er Teil des Jakobsweges ist, das man entlang an Kläranlagen und Industriegebieten geht. Ich finde für einen „besinnlichen“ Weg wäre angenehmere Luft und eine schönere Aussicht schon angebracht. Den einzige Lichtblick den wir hinsichtlich der Landschaft und der Hitze hatten war, dass wir ab 22 Uhr eh im Dunkeln gehen werden. Da hat man dann eh nicht sonderlich viel von der Aussicht, egal wie sie auch sein mag.
Als wir dann endlich Bichl erreicht hatten waren wir mehr als platt. Die Hitze an dem heutigen Tag hatte es in sich und hat uns Alles abverlangt. Endlich konnten wir uns hinsetzen und unsere verdienten Kuchenstücke essen. Die Spezi hatte ich auch in einem Zug ausgetrunken. Mein Geburtstag war für mich ein super schönes Erlebnis und hat riesig Spaß gemacht!

Insgesamt sind wir 52,52 Km in 9:29´04 Stunden gegangen. (alle Pausen sind mit eingerechnet). Unser Resumée: „Der Megamarsch kann kommen!“
*Unbezahlte Werbung, da Markennennung, Veranstaltungsnennung, Ortsnennung!