*Mallorcas Berge, also das Tramuntana Gebirge steht für mich für endlose Trails, ob mit dem Bike oder mit den Beinen, ob schnell oder ganz langsam, ein schier endloser Spaß auf traumhaften Wegen, die niemals zu enden scheinen. Da ich mich am liebsten um der Gegend von Sóller bewege, beschlossen wir etwas weiter Richtung Gorg Blau Stausee laufen zu gehen. Wir entschieden uns für einen mittel langen Run entlang des Tals um dann auf den Puig des Tossals Verds zu laufen bzw. zu Speed-Hiken.
Das Wetter war für Ende Oktober erstaunlich warm, fast sommerlich und die Vegetation erstrahlte nur so von Grün. So Grün hatte ich Mallorca bislang noch nie gesehen, es musste viel geregnet haben die letzten Wochen. Aber mir gefiel es, dieses satte Mallorca.
Startpunkt unseres Runs war der Parkplatz des Cúber Stausees. Den Traileinstieg haben wir mit etwas Mühe gefunden, da wir erst um den Picknick Parkplatz herum irrten (die Mallorquiner haben ganz viele davon, teilweise an den skurrilsten Plätzen wo man am liebsten nicht rasten würde). Schließlich fanden wir diesen. Wir folgten dann laufend einem Betonkanal dessen Wegbeschaffenheit nicht sonderlich erwähnenswert war. Aber der Ausblick auf den Stausee und die anliegenden Berge machte so einiges wett.



Relativ flott rannten wir entlang des Kanals, immer auf und ab entlang an wilden Bäumen die auf Felsen thronten und kamen nach gut 25 Minuten an einem Betonsteg an, der uns auf einem gepflasterten Weg in einen Wald führte.


Der Weitwanderweg GR 221 führt hier ebenfalls entlang, welcher sich durch die gesamte westliche Tramuntana Berge zieht. Wir folgten diesem immer aufwärts und begegneten wildem Gras und einem weiteren Schild in Richtung Gipfel.


Ab hier war der Weg so gut wie gar nicht ausgeschildert. Ich zückte mein GPS damit wir überhaupt wussten in welche Richtung wir gehen mussten. All die Jahre davor hatten wir davon leider nicht Gebrauch gemacht, ein dummer Fehler. Im Deutschen Alpenraum sind die Wege so gut beschildert, und man braucht das GPS wohl als „normaler“ Wanderer eher selten. Aber hier hatten wir in früheren Wanderungen teilweise längere Suchaktionen hinter uns um den Weg zu finden, teilweise auch erfolglos. Hätten wir damals schon die GPS-Daten genutzt hätten wir uns viel Mühe und Zeit erspart und so manche Wege gefunden. Also der Tipp schlechthin, ladet Euch die Routen eures Wanderführers als GPS-Datei herunter, auch als Back-Up nie verkehrt. Zurück zu unserem Weg den wir in Richtung Gipfel suchten. Wie bei einer Schnitzeljagd suchten wir Steinmännchen um Steinmännchen die hier als Wegweiser dienten. Bis wir schließlich, wie im Führer beschrieben an einer Talgabelung zwischen Tossals und dem Nachbarsberg Morro d´Almallutx standen. Vielen Leuten sind wir bislang nicht begegnet, hier kommt wohl so schnell keiner her. Wir hielten uns immer links und folgten einem kleinen Pfad der sich unterhalb des Berges und schließlich auf ihn herauf führte. Wir wechselten beim Aufstieg in den Speed-Hiking-Mode um Kräfte zu sparen. Der Aufstieg führte an alten Ruinen von Schneegruben vorbei, welche früher als Lager von Schnee dienten, welcher dann mühsam auf Lasttieren in´s nahe gelegene Tal transportiert wurde.


Und weiter ging es nach Oben hinauf, bis wir zwischen zwei riesigen Felsblöcken standen. Der Wind wehte hier sehr starkt, da wir uns auf einer Anhöhe in Richtung Gipfel befanden. Diese Anhöhe ließ uns allerdings erstmals inne halten und wir mussten den unfassbar schönen Ausblick genießen. Wow!!! Von hier aus konnte man fast die ganze Insel sehen! Und wir waren noch nicht einmal ganz oben. Voller Hast gingen wir also weiter.

Nur noch bisschen kraxeln. Die Steine zum Gipfel sahen eher aus wie Korallenriffs die längst nicht mehr lebendig waren. Auch musste man sehr genau aufpassen wo man hin trat, das Gras war hier messerscharf und konnte einen leicht verletzen. Step by step arbeiteten wir uns hoch. Und dann war es endlich geschafft. Wir standen oben auf dem frisch errichteten Gipfel, naja Kreuz kann man da nicht sagen, eher Gipfelstumpen. Aber die Aussicht war phänomenal!

Vom Gipfel aus konnte man bis Palma sehen, aber auch auf den Stausee, den Puig Major mit seiner Radarkuppel, bis hin zur Westküste. Wir waren hin und weg. Und das Beste daran, wir waren vollkommen alleine auf dem Berg. Nur ein Pärchen ist uns beim Aufstieg begegnet die auf dem Rückweg waren. Sonst waren nur wir hier! Sowas hat man selten auf einem Berg, der soviel an Aussicht zu bieten hat.


Am Gipfel selbst fanden wir auch eine Ruine vor. Vielleicht war dies mal eine Hütte für Unterschlupf, oder ein Aussichtspunkt. Leider haben wir darüber keine Infos gefunden. Trotzdem wer den Aufstieg hier rauf unternimmt wird sicherlich nicht enttäuscht! Ein wunderschöner Lauf mit tollem Bergpanorama über ganz Mallorca. Fazit: Absolut Lohnenswert!

*Unbezahlte Werbung, da Markennennung, Ortsnennung!