Megamarsch 2018 – (Teil 2) Die Ersten 50 km

*Nachdem die Ausrüstung nun einigermaßen stand musste ich anfangen zu trainieren, also schnell zu gehen.

Nach ein Paar kleineren Märschen, die rund 30 km und mehr betrugen und diese recht gut verliefen startete ich an einem warmen, sonnigen Sonntag Morgen meinen ersten 50 km Marsch. Als Startpunkt diente meine Wohnung entlang der Hochleite über die Großhesseloher Brücke entlang den Isarauen bis nach Kloster Schäftlarn. Von dort aus geht es neben dem Isarkanals bis zum Ickinger Wehr, und dann zurück über Straßlach und Grünwald zu meinem Ausgangspunkt.

Insgesamt wären dies 51,80 km! Geplant, also los!

Die Strecke auf der Hochleite gehört zu meinen Lieblings-Laufstrecken. Auch die Isartrails, sind mir durch meine Trailfahrten mit dem Enduro Bike sehr bekannt.
Direkt nach Überquerung der Großhesseloher Brücke entschied ich mich auf dem Mittleren Steg Richtung Pullach zu gehen. Rechts der Isarwerkanal, links die Isar und die Sonne die mich an diesem schönen Sonntag Morgen begleitete. So konnte ich der Stadt beim Erwachen zusehen. Einige Jogger mit Hund begleiteten Streckenweise meinen Weg. Und im nu hatte ich die ersten 10 km der Strecke abgegangen. Ein kleiner Erfolg!

© Sonja Escher

Am Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth bog ich ab in die Wälder immer auf dem Weg welcher sich an der Isar entlang schlängelt. Vorbei an Georgenstein bis hin zum Mühlbach konnte ich die Ruhe genießen, denn um diese Uhrzeit waren hier nur wenige Menschen unterwegs. Ich orientierte mich auch an einer Teilstrecke des Jakobswegs der ab der Großhesseloher Brücke ausgeschildert ist, so kann man nicht vom Weg abkommen und Richtung Kloster Schäftlarn laufen. Das Beste und schönste Teilstück meines 50 km Marsches an dem Tag.

As long as I live, I’ll hear waterfalls and birds and winds sing. I’ll interpret the rocks, learn the language of flood, storm, and the avalanche. I’ll acquaint myself with the glaciers and wild gardens, and get as near the heart of the world as I can“.”
― John Muir

Ich hab´s wirklich genossen in der Sonne und der aus dem Winterschlaf erwachenden Natur zu sein. Überall sah man Sprösslinge und Blumen erwachen. Unfassbar schön und unfassbar großartig!

Photo aus meiner Instagram Story – © Sonja Escher

Es wurde immer wärmer und langsam näherte ich mich der 12 Uhr Marke. Auch hörte man Motorenlärm – das Kloster konnte nicht weit entfernt sein. Und tatsächlich nach 20 km war ich da am Kloster Schäftlarn. Gut bekannt durch etliche Radtouren die Klosterstraße runter, entlang der Pupplinger Au. Nur heute war ich nicht mit dem Rennrad unterwegs sondern zu Fuß, und dass in einer super Zeit!

© Sonja Escher

Leider war´s ab hier aber auch schnell rum mit der Ruhe, viele Radfahrer, Motorradler, Fußgänger, zugings hier wie am Stachus. Aber ich kann´s keinem verdenken, es war der erste schöne Frühlingstag und jeder wollte draußen sein. Also weiter ging ich die Klosterstraße entlang Richtung Isarkanal. Vorbei am Gasthaus Bruckenfischer das mit frischem Spargel warb ging ich nun am Deich entlang, die Sonne im Gesicht, das Wasser der Isar neber mir, und die Kilometer purzelten und purzelten. Langweilig war mir gar nicht, mit Musik im Ohr geht es sich richtig gut und man hatte ja genug zu sehen. Das ist mein größter Tipp wenn man sowas macht. Musik! Da ist man gut abgelenkt, die Zeit vergeht viel schneller und sie hilft beim schnellen gehen, ähnlich wie beim Laufen mit Musik im Ohr.

Also weiter! Das Ickinger Wehr kam immer näher und zack hatte ich meine fast 30 km geschafft. Die ganze Zeit habe ich immer wieder kleiner Laufeinheiten eingelegt um die Muskulatur zu entlasten, das Gehen versteift sehr und bisschen Laufen tut richtig gut. Auch muss man sich auf so einer Strecke ab und an Dehnen, die Beine und Arme ausschütteln und sich Strecken tun dann auch richtig gut! Ich mache auch ein Paar Yoga Übungen die eigentlich zum Rückentraining gehören, da der Rucksack sehr schwer werden kann bei solch Strecken. Irgendwie hat sich meine Muskulatur trotz all dem Dehnen und Strecken in der rechten Wade verkrampft und nix half mehr, weder Dehnen, noch Massieren, aber ich musste weiter gehen.


Danach habe ich leider den Fehler begangen und für ca. 5 km die Schuhe gewechselt, dies war gar keine gute Idee. Beim normalen Running sind diese Schuhe wirklich super! Doch nach 30 km waren meine Füße irgendwie so Eins mit dem Trailschuh und zudem noch sehr angeschwollen das ich die Runningschuhe schnell wieder ausziehen musste. Die Idee war gut doch meine Füße wollten irgendwie nicht. Naja, trotzdem was gelernt und zwar das ich die Runningschuhe schon mal nicht verwenden kann zum Schuhwechsel. Deshalb bleibe ich bei meinen Trailschuhen.

Und weiter gings, jetzt musste ich den Weg zurück gehen. Entlang der Kanalstraße die ich sehr gut kannte vom Running und Rennfahren, entlang am Bruckenfischer und mit einem Ruck war ich, immer begleitet von Rennradlern und Fußgängern an der Flossrutsche. Ich ging und lief abwechselnd die Sonne immer im Gepäck, die steile Mühlstraße hoch bis ich kurz vor Straßlach war. Jedoch bog ich in den Mühlenweg ein, der einmal quer bis zum Grünwalder Friedhof führt. Jetzt noch an der Straße entlang laufen, darauf hatte ich wirklich keine Lust.
Ich bin diesen Weg schon einmal gegangen jedoch war er etwas unheimlich denn keine Menschenseele begleitetete mich damals. Und heute war es das pure Gegenteil. Mit gefühlten 100 Radfahrern musste ich mich fast um den Weg kämpfen. Jedoch in all dem Tumult habe ich aber ganz still und leise einen Bussard am Himmel kreisen sehn, dies hat mich etwas entschädigt.

© Sonja Escher

Am Grünwalder Friedhof angekommen, machte ich mich auch schon auf den Weg zur Grünwalder Brücke, leider muss man hierfür entlang der Tölzer Straße gehen, die sehr befahren war an diesem Tag. Denn zu allem, habe ich durch die Wärme an diesem Frühlingstag (ca. 20 Grad) alle meine Getränke ausgetrunken und musste nun die restlichen 13 km irgendwie überbrücken. Gott sei Dank kenne ich meine Isartrails sehr gut und somit wußte ich das an der Brücke auch ein Kiosk ist. Meine Rettung! Eine kalte Apfelschorle – die rettet mich jetzt bis nach Hause! Meine vertrauten Isartrails bin ich sehr schnell abgegangen und abgelaufen. Ich wollte doch nun langsam heim, und je näher mein Zuhause auf mich wartete desto mehr zippte meine Wade rum. Augen zu und durch! Bis ich wieder auf meinem Ausgangspunkt vom Morgen – der Großhesseloher Brücke und somit der Hochleite war. Nur eine Handvoll Kilometer und ich bin daheim!

Anstrengend war´s! Aber auch sehr schön vor allem der Erste Teil entlang des Isarkanals bleibt mir im Gedächtnis! Und nun ab auf die Blackroll, das haben sich meine Beine und Füße verdient!

Instagram Feed – © Sonja Escher

To be continued! Der nächste Marsch folgt bestimmt.
Eure Sonja

*Unbezahlte Werbung, da Markennennung, Veranstaltungsnennung, Ortsnennung!